Apnoetauchen im Stadionbad Hannover: Ein Einblick in unser Tauchtraining
Zur Zeit haben wir ca. 35 Mitglieder verschiedener Altersgruppen, sowie einige passive Mitglieder. Dies ist im Vergleich zu den großen Tauchsportvereinen Hannovers wenig, dafür ist der Ausbildungsstand der Mitglieder überdurchschnittlich hoch. Gerätetauchen und Apnoetauchen werden bei uns gleichermaßen systematisch trainiert. Darüberhinaus hat jeder die Möglichkeit, seine taucherischen Fähigkeiten nach eigenen Zielen und Interessen weiter zu entwickeln, und Vorschläge und neue Übungen in das Training einzubringen. Wir trainieren jeden Donnerstag von 20:30 bis 21:30 Uhr im Sprungbecken des Stadionbades in Hannover. Nachfolgend möchten wir anhand von ein paar Beispielen aus unserem Trainingsprogramm vorstellen, was wir da unter Wasser eigentlich so alles machen. |
Die Trainingsinhalte unseres Hallentrainings bestehen nicht nur aus den "hallentypischen" Disziplinen wie reinem Strecken- und Zeittauchen,wir führen regelmäßig ebenfalls Übungen durch, die man auch als Gerätetaucher gut gebrauchen kann. Hierzu gehört z.B. das beliebte Knoten machen um eine am Beckenboden aufgestellte Metallöse. Diese Übung wird gerne noch mit anderen Übungen, vor allem mit Streckentauchen über 34 oder 50m, kombiniert. Die Aufgabe für den Taucher besteht darin, einen vorgegebenen Seemannsknoten, z.B. den Palstek. um eine Befestigungsmöglichkeit zu binden. Damit ist man dann auch gleich für den nächsten Tauchurlaub gerüstet wenn es heisst: "Mach mal das Boot fest". |
Ähnliche Traningsinhalte wie die Knotenöse bietet auch das Schraubenbrett. An diesem Übungsgerät muß der Taucher Schraubenmuttern verschiedener Größe von mehreren Schrauben ab- und/oder wieder aufschrauben. Dies ist besonders vor und/oder nach vorhergehendem Streckentauchen über unterschiedliche Distanzen, in der Regel 34 oder 50m, eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Durch die Ablenkung vom eigentlichen Tauchen, und dem früher oder später einsetzenden Atemreiz, lassen sich bei dieser Übung leicht die eigenen Grenzen erfahren und vor allem erweitern. Wird diese Übung statisch, also ohne vorhergehendes oder folgendes Streckentauchen, durchgeführt, sind überraschende Steigerungen der eigenen Tauchzeit zu beobachten, weil man ja auch noch die letzte Schraubenmutter unbedingt noch anbringen möchte. Eine gründliche Beobachtung und Sicherung durch die anderen Taucher ist hier selbstverständlich und obligatorisch. |
Apropos Sicherheit: die wird bei uns groß geschrieben. Getreu der Vorgabe "Tauche NIE allein" ist niemand bei uns alleine unterwegs, es wird immer durch einen oder mehrere Taucher bei den Übungen gesichert. Weiterhin ergänzen regelmäßige Wiederholungseinheiten der Rettungs- und Bergungsübungen das Training, so daß die notwendigen Maßnahmen im Fall der Fälle parat sind. |
Nach so viel Action ist auch mal etwas Ruhe und Entspannung von Nöten. Diese finden wir z.B. bei den "static"-Disziplinen. Beim sog. statischen Apnoetauchen geht es nicht um die Bewältigung einer möglichst weiten Strecke unter Wasser, sondern um die Maximierung der Tauchzeit. Hierbei wird auf jegliche unnötige Bewegung verzichtet, um den Sauerstoffbedarf des Körpers möglichst gering zu halten und die Tauchzeit so zu maximieren. Diese Übung, die eigentlich an der Wasseroberfläche liegend durchgeführt wird, lässt sich in der links dargestellten Variante (am Beckenboden durchgeführt) auch ideal mit einer nach Ablauf der festgelegten statischen Zeit noch zu tauchenden Strecke kombinieren. Natürlich wird bzw. kann hier nicht neu Luft geholt werden. |
Damit wir für unsere Tauchexkursionen im Freigewässer optimal vorbereitet sind, werden auch hierauf vorbereitende Übungen durchgeführt und die "Standards", die jeder Aponoetaucher beherrschen muß, geübt. Dazu gehört z.B. das stilgerechte Ab- und Auftauchen am Seil einer Apnoeboje, sowie das Verhalten der Sicherungstaucher. |
Wir hoffen, daß der kleine Einblick in unser Training gefallen, und Interesse an unserem Sport und dem Tauchen im SSV Union 06 Hannover geweckt hat.